Eine dicke Backe kann unterschiedliche Ursachen haben, darunter starker Kariesbefall oder die operative Entfernung eines Weisheitszahns. Was wirklich hilft, erfahren Sie hier.
Schwillt die Wange an, wird umgangssprachlich gerne von einer dicken Backe gesprochen. Es ist gar nicht so einfach, immer sofort die Ursache für eine dicke Backe zu finden, denn diese sind vielfältig.
Die geschwollene Wange verursacht nicht immer Schmerzen und es müssen auch nicht zwingend Entzündungszeichen wie Rötung und Wärme auftreten. Ist die Wange stark geschwollen, sollte der Zahnarzt aufgesucht werden.
In der Zwischenzeit können unterschiedliche Hausmittel für eine Linderung der Beschwerden sorgen. Bei Fieber, starken Schmerzen oder einer Rötung, die sich bis zum Auge ausbreitet, ist sofort der Arzt zu konsultieren.
Eine der häufigsten Ursache für die geschwollene Backe ist ein kranker Zahn. Karies gehört nicht nur zu den wichtigsten Erkrankungen der Zahnmedizin, sondern ist auch der Auslöser für die dicke Wange. Eine mangelhafte Mundhygiene und eine Ernährung mit einem hohen Zuckeranteil führen zu hartnäckigen Ablagerungen und bakteriellen Belägen, die in Folge zu Entzündungen führen. In vielen Fällen entsteht eine dicke Backe über Nacht, einhergehend mit starken Schmerzen.
Durch kleine Verletzungen der Mundschleimhaut oder erkrankte Zahnwurzeln können Bakterien in die Wangenschleimhaut eindringen und zu einer starken Schwellung führen. Heftige Schmerzen und eine dicke Backe sind die charakteristischen Zeichen einer Infektion. Ohne Behandlung kann sich ein Abszess entwickeln, der zu einer ernsthaften gesundheitlichen Bedrohung werden kann. Kommt es zu einer Ausbreitung der Entzündung und der Schwellung, kann durchaus eine Verengung der Atemwege entstehen.
Eine gesunde Ernährung unterstützt und stärkt das Immunsystem. Durch die Nahrungsaufnahme und die Atemluft wird die Mundhöhle ständig gefordert. Das menschliche Immunsystem hat immer viel zu tun, schließlich muss es die körperfremden Substanzen abwehren. Ist das Immunsystem geschwächt, kann es dem Andrang der Bakterien nicht standhalten.
Die Bakterien nutzen die Schwäche des Immunsystems sofort aus und siedeln sich in der Mundhöhle an. Die Entzündungsprozesse der Parodontitis beginnen. Das Tückische an der Parodontitis ist, dass sie über einen längeren Zeitraum unbemerkt bleiben kann, weil sie keine Schmerzen oder sonstige Symptome verursacht.
Erst nach einiger Zeit kommt es zu Zahnfleischbluten und zu einem Rückgang des Zahnfleisches. Können es sich die Bakterien weiterhin bequem machen, kommt es zu Schmerzen, einer geschwollenen Wange und letztendlich zum Verlust der Zähne.
Die Abwehrkräfte spielen bei jeder Wundheilung eine zentrale Rolle. Sogar Schmerzmittel wirken effektiver, wenn das Immunsystem stark ist. Umso wichtiger ist es, auf eine gesunde, abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung zu achten.
In der Regel ist die Entfernung des Weisheitszahns ein ambulanter Eingriff, der unter örtlicher Betäubung stattfindet. Bei der Entfernung gibt es zwei Möglichkeiten: Ist der Zahn durchgebrochen, zieht ihn der Zahnarzt vorsichtig aus dem Kieferknochen. Liegt der Weisheitszahn hingegen noch ganz oder teilweise unter dem Zahnfleisch verborgen, öffnet der Zahnarzt mit einem kleinen Schnitt das Zahnfleisch und legt den Weisheitszahn frei. Sobald der Zahn vollständig entfernt wurde, vernäht der Arzt die Wunde wieder.
Eine dicke Wange nach solch einem chirurgischen Eingriff ist ganz normal. Die Gründe dafür sind einerseits die Überbeanspruchung des Gewebes während des chirurgischen Eingriffs, andererseits kann es bei einer vorliegenden Entzündung durch die Manipulation zu einer Streuung der Bakterien kommen. Als Erste Hilfe können kühlende Pads auf die betroffene Wange gelegt werden. Die Kälte wirkt schmerzlindernd und abschwellend.
Es gibt einige Glückskinder, die nach einer Weisheitszahnoperation überhaupt keine geschwollene Wange entwickeln. Es gibt aber auch Menschen, die danach ein paar Tage lang mit ihrer geschwollenen Backe jedem Hamster Konkurrenz machen! Im Durchschnitt dauert die Schwellung nach dem chirurgischen Eingriff drei bis vier Tage, nach spätestens einer Woche ist die dicke Backe abgeklungen.
Auch wenn die Backe bei Kindern durch kranke Milchzähne anschwellen kann, hat sie meist keine dentale Ursache. In den meisten Fällen leiden die Kinder an Mumps, einer schmerzhaften Viruserkrankung.
Die akute Ohrspeicheldrüsenentzündung bei Mumps, Parotitis epidemica, verursacht eine Schwellung, aber selten kommt es zu einer Eiterung. Die ein- oder beidiseitig geschwollene Drüse sollte mit Wärme behandelt werden. Als Komplikationen können eine Innenohrschwerhörigkeit, Taubheit oder eine Hirnhautreizung auftreten.
Es kommt immer wieder vor, dass die Wange stark geschwollen ist, die Betroffenen aber keine Schmerzen haben. Für den Laien ist es nicht feststellbar, welche Ursachen hier zugrunde liegen. Es kann sich um einen Abszess handeln, der erst später Schmerzen verursacht, aber auch ein Speichelstein kann der Auslöser für die geschwollene Wange sein.
Hierbei kommt es wiederholt zu Schwellungen der Drüse unter dem Unterkiefer, oft über Jahre hinweg. In dem langen Ausführungsgang der sogenannten Glandula submandibularis können dadurch, zusätzlich gefördert durch eine Störung der Speichelzusammensetzung und des Speichelabflusses, hirsekorn- bis erbsengroße Speichelsteine entstehen. Typisches Symptom von Speichelsteinen ist eine dicke Backe, vor allem bei einer erhöhten Speichelbildung während der Mahlzeiten.
Nach einer Wurzelbehandlung kann es zu einer geschwollenen Wange kommen. Im Normalfall klingt die Schwellung nach zwölf Stunden ab. Sollte die Backe weiter dick bleiben, ist ein Zahnarztbesuch erforderlich.
Eine dicke Backe kann vielfältige Ursachen haben. Obwohl internistische Erkrankungen dafür verantwortlich sein können, handelt es sich in den meisten Fällen um dentale Gründe. Eine Schwellung der Wange, ob schmerzhaft oder nicht, sollte daher immer zunächst vom Zahnarzt abgeklärt werden.